Tagebuch Projektwoche Marokko


Wasser


Wie enorm wichtig die Ressource Wasser ist, wird einem erst bewusst, wenn sie fehlt. Wie sich das Fehlen des Wassers auswirkt, konnten wir auf unserer Reise durch Marokko deutlich sehen. Ausgetrocknete Wasserläufe und Flussbeete durchzogen die karge Landschaft überall, wo wie hinkamen.


Hier hat die Bevölkerung noch „Glück“ gehabt, dieser Fluss führt noch ein wenig Wasser. Man kann allerdings deutlich sehen, dass es Zeiten gab, wo auch hier mehr Wasser durchfloss.
Auch die Pflanzen mit der besten Anpassung benötigen irgendwann einen Tropfen Wasser. Dies wurde in der Landschaft deutlich, indem nur dort etwas wuchs, wo bewässert wurde. Die grünen Oasen zogen sich deshalb meist in den Tälern den Flussläufen entlang.


Die Bewässerungssysteme in Marokko sind genau so genial und einfallsreich wie aber auch einfach. Rund um die bepflanzten Beete wird Erde aufgeschüttet, damit das gesamte Beet unter Wasser gesetzt werden kann. Dann werden durch den gesamten Garten Bewässerungsrinnen gezogen, in welchen das Wasser beliebig umgeleitet und zu allen Beeten geführt werden kann.
Hier eine Orangenplantage, die, aus welchen Gründen auch immer, verlassen wurde. Da sie nicht mehr bewässert wird, verdörrt sie.


Der verzweifelte Versuch einzelner Bäume, doch noch auszutreiben. Doch ohne Wasser werden auch sie verdörren.

Etwas widerstandsfähiger zeigt sich der Arganbaum (Argania spinosa). Dieser Baum wächst selbst in den unwirtlichsten Gebieten und da sonst nichts mehr gedeiht, steigen die Ziegen auf diese Bäume, um Nahrung zu finden. Deshalb wird der Arganbaum auch Ziegenbaum genannt.
Und doch, die Natur findet immer einen Weg, um uns ihre Schönheit zu zeigen. Ist es auch noch so karg und trocken…


… es wächst trotzdem noch etwas. Zwischen Steinen und Lehmbrocken gedeiht dieses prächtige Blümchen und trotzt der Dürre.

Alle diese Begebenheiten führten uns wieder einmal deutlich vor Augen, mit welchem Luxus wir hier in der Schweiz leben. In Marokko ist Wasser ein knappes Gut und trotzdem, die Bevölkerung kommt damit zurecht und lässt es in den Flusstälern grünen und spriessen. Eine riesige Leistung, wenn man bedenkt, welche technischen Einrichtungen zur Verfügung stehen.

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