Tagebuch Projektwoche Marokko


Mittwoch - Oasenlandwirtschaft

Oasen sind Vegetationsflecken in einer ansonsten sehr trockenen, durch Wüstenklima geprägten Landschaft. Es gibt verschiedene Oasentypen, welche nach dem Ursprung des Wassers, welches dieses Leben ermöglicht, eingeteilt werden. Es existieren folgende Oasentypen:
1. Die Flussoase: Die Flussoase wird von einem sogenannten „Fremdlingsfluss“ durchflossen, welcher kontinuierlich Wasser aus regenreicheren Gebieten durch ein ansonsten sehr trockenes Gebiet führt. (Diesen Oasentyp haben wir verschiedentlich angetroffen auf unserem Weg durch den Atlas)
2. Die Grundwasseroase: Bei Grundwasseroasen wird mit Hilfe einer Pumpe oder eines Brunnens das Wasser aus der nächsten wasserführenden Schicht an die Oberfläche transportiert. (Diese Art von Oase erlebten wir bei der Besichtigung der Tomatenplantagen von Azura, hier wird aus grosser Tiefe Grundwasser heraufgepumpt).
3. Quellwasseroase: Wenn es im Gebirge regnet, zieht sich das Wasser so weit in die Erde zurück, bis es auf eine Wasser führende Schicht trifft. Von dort aus fließt es nun unterirdisch weiter, bis es in der Wüste an die Erdoberfläche tritt.
4. Oase mit artesischem Brunnen: Eine artesische Quelle bezieht sich auf den artesischen (gespannten) Zustand von Grundwasser, das infolge Überdrucks eigenständig oberflächennah ausfließt.
5. Foggara-Oase: Die Bergfeuchtigkeit eines in der Nähe (bis 30km) liegenden Gebirges wird durch Stollen über viele Kilometer zur Oase geleitet.

Typisches Kennzeichen der Oasenwirtschaft ist die Dreiteilung durch den Stockwerkbau. In der untersten Ebene werden Weizen, Gerste, Hirse, verschiedene Gemüsearten, Reis und Futterpflanzen angebaut. In der zweiten Ebene dominieren niedrige Baumkulturen wie Feigen und Granatäpfel, während die dritte Ebene durch die Dattelpalmen gebildet werden, deren Früchte den Bewohnern als Nahrungsgrundlage und auch als Exportgüter dienen. Das Wasser wird meist in offenen Kanälen nach einem strikt festgelegten Schema verteilt.

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